Swisscontainercars


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KLV


Der Kombinierte Ladungsverkehr (KLV) ist heute im Güterverkehr nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die standardisierten ISO-Normcontainer und die immer grösser werdenden Containerschiffe der Hochseeflotten führen zu immer tieferen Transportkosten und somit zu einem entscheidenden Faktor der Globalisierung mit entsprechender Arbeitsteilung.
Die DSF befasst sich mit der Geschichte des KLV Schiene/Strasse und der Erhaltung dieser Zeitzeugen. Der KLV entwickelte sich in der Schweiz wie folgt:

1929: Die ersten Container erreichen die Schweiz. Für Gepäck und Eilgut verkehrten in Reisezügen zwischen London und Basel spezielle Containertragwagen mit Dienstabteil. Der Zug verliess Basel um 14:00 Uhr und am nächsten Tag mittags stand die Ware in London zur Auslieferung bereit!

1933: Die SBB führten die "Automobil-Stückgut-Transport-Organisation" ASTO ein. Daraus entstanden später die "Offiziellen Bahncamioneure". Somit war die Hauszustellung mittels Bahnfrachtbrief möglich (Vorläufer Cargo Domizil).

1936: Die SBB immatrikulierten die ersten "Kleinbehälter" von privaten Einstellern. Die DSF konnte von den einstigen Kera-Werken zwei Kleinbehälter aus dem Jahre 1936 übernehmen.

1938: Zur allgemeinen Verwendung beschafften die SBB die ersten eigenen "Kleinbehälter".

1938: Einführung der Strassenrollschemel für die Zustellung von Güterwagen im "Haus zu Haus"- Verkehr durch die SBB. Die DSF übernahm einen Rollschemel inkl. Strassentraktor aus dem ehemaligen SBB-Bestand.

1938: Die ersten privaten "Grossbehältern" in Form von Hub- oder Fusscontainer wurden bei den SBB immatrikuliert.

1948: Für den Bau der grossen Kraftwerken in den Alpen wurde ein Zementkübel-Transportsystem für Schiene, Strasse und Schwebebahn eingerichtet.

1948: Die Brauerei Feldschlösschen führt als erster Betrieb die heutige Standartpalette 1200 x 800 ein.

1949: Einführung der Grossbehälter Typ "porteur aménagé" (pa). Die Container konnten mittels kleinen Rollen auf Spezialsattelschlepper und Tragwagen der Bahn verladen werden.

1950: Die Brauerei Feldschlösschen führt die Swiss Containercars (SCC) ein. Nebst zahlreichen Privatfirmen beschafften ab 1953 auch die SBB SCC. Die DSF übernahm einen Containertragwagen und bemüht sich für die Erhaltung der letzten Feldschlösschen-SCC.

1954: Einführung von Kufenbehältern. Der kostengünstige Behältertyp benötigt einen Kran als Umschlagmittel.

1956: Einführung der Sealdbin-Container aus Gummi und bis 10500 Liter Inhalt. Umlad mittels Kran.

1959: VOLG Winterthur führt Wechselpritschen für den Horizontalumlad ein (heute Cargo Domino).

1960: Einführung des internationalen Palettenpool mit der Standardgrösse 800 x 1200 mm

1964: Erster Verlad von kompletten Lastwagenzüge auf M9-Güterwagen durch die Firma Bertschi in Dürrenäsch auf der Strecke Basel-Lugano

1966: Einführung der ISO-Container welche aus den USA über die Nordatlantikroute erstmals nach Europa gelangten. Die "Blechboxen" welche heute den globalen Güteraustausch beherrschen wurden anfänglich "Transcontainer" genannt. Die ISO-Container verdrängten später zahlreiche KLV-Systeme.

1967: Gründung der HUPAC S.A. Chiasso, welche am 1. März 1968 den Betrieb aufnahm.

1969: Einführung der ersten achtachsigen Niederflurwagen für den Verlad von ganzen Lastzügen. Der LKW-Führer reiste im normalen Reisezug.

1977: Einführung der "Rollenden Landstrasse". Die Züge führen Schlafwagen für die LKW-Führer, welche die gesetzliche Ruhepause während der Fahrt durch die Alpen optimal nutzen können.

1988: Einführung des Abroll-Container-Transportsystem ACTS.

1991: Betriebsaufnahme von Cargo X mit fahrplanmässigen Containerzügen bis 120 Km/h und lärmarmen Drehgestellen.

1992: Die Migros setzt erstmals das System Kombitrailer ein.

1997: McDonald's Schweiz führt Container für den Horizontalumschlag des Typ MOBILER an.

2001: SBB Cargo führt das System Cargo-Domino ein, ein Containersystem welches auf dem MOBILER basiert.


Fazit: Die meisten KLV-Systeme sind zwischenzeitlich aus verschiedenen Gründen wieder eingestellt worden. Der ISO-Container hat sich weltweit durchgesetzt und ist auch in der Schweiz das am meisten verbreiteten System. Die reguläre Einsatzzeit der SCC dauerte immerhin 58 Jahre und endete im Januar 2009 bei der Alcosuisse.




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